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Leider zu viele Längen
Vor 30 Jahren wurde das Buch in Norwegen veröffentlicht, nun ist es also auch bei uns angekommen und hoch gelobt worden. Vom Schreibstil her merkt man dem Buch sein Alter nicht an und auch die Themen (Zerstörung des Regenwalds, Aussterben von Tieren, ...) sind heute noch sehr aktuell. Die Umsetzung konnte mich aber leider nicht komplett überzeugen.
Darum geht's
Mino wächst in einem kleinen Dorf im südamerikanischen Dschungel auf. Die Menschen führen ein einfaches Leben, sie verkaufen Früchte oder Kokosnüsse. Alles ändert sich, als Öl gefunden wird und das Dorf weichen soll. Aus dem kleinen Jungen wird in Laufe der Geschichte ein Terrorist, der mit seiner Gruppe Anschläge auf Menschen verübt, die mit ihren Konzernen Umweltsünden begehen. ⠀
Kurzbeschreibung des Verlages
»Mino lebt im Regenwald. Sein Vater versorgt die Familie mit dem Fang seltener Schmetterlinge. Doch der Kapitalismus kommt gefährlich nahe. Wälder werden abgeholzt, Ureinwohner massakriert. Eines Tages zerstören die Handlanger einer Ölgesellschaft Minos Dorf und töten seine Familie. Der Junge bleibt allein zurück. Hass und Rachegedanken werden übermächtig und sind der Beginn einer Reise durch viele Länder. Bald werden Großkonzerne und Politiker vom Terror heimgesucht. Der Überlebende wird zum Täter: Mit raffinierten Morden versucht er das Bewusstsein der Menschen zu ändern. Kann Terrorismus für das Gute stehen? Ein fesselnder Roman aus der Sicht eines Terroristen. Mengele Zoo erhielt auf dem Literaturfestival in Lillehammer den Publikumspreis für das beste norwegische Buch aller Zeiten und wurde seit seiner Veröffentlichung über 400.000 Mal verkauft.«
Quelle: Verlag
Meine Meinung
Das Buch beginnt sehr spannend und mit hohem Tempo. Der Leser lernt Mino kennen, erfährt, wie er im abgelegenen Dorf aufwächst und wie die Menschen dort unter der Willkür und Schikane der Mächtigen leiden. Bis zur Mitte des Romans kann das Tempo auch gehalten werden, man begleitet Mino durch die nächsten Jahre seines Lebens und erfährt wie seine Gruppe entsteht. Doch bald nachdem diese die ersten Attentate verübt haben flacht die Geschichte merklich ab. Die Geschehnisse sind sich zu ähnlich und auch viel zu distanziert erzählt. Es ist mehr eine Auflistung ihrer Taten, als dass darüber spannend erzählt wird, mir fehlt, dass die Opfer trotz ihrer Taten auch Menschen sind. Auch wird sehr viel Fokus auf Minos Gedanken gelegt, die teilweise seitenlang beschrieben sind und sich inhaltlich oft wiederholen.
Meine Wertung: 3/5 - Ich hatte mehr erwartet
Ein spannendes Thema, das in einen mitreißenden Thriller verpackt werden sollte. Gelungen ist das nur teilweise, die Längen machen das Buch stellenweise sehr zäh zu lesen und wirklich sympathisch werden einem die vier Hauptdarsteller leider auch nicht, sie sind zu perfekt: übermäßig schön und unglaublich intelligent. Ich hatte mir von dem Buch deutlich mehr erwartet, gute Ansätze sind zwar vorhanden, aber leider ebenso einige Logiklücken wie auch stellenweise fehlende Objektivität. ⠀
